Hartmut Jatzke-Wigand
 

Guenter Staeffler

Die Cassettenrecorder von Braun.


Cassettenrecorder sind eine in den 1970er-Jahren populär gewordene kleine Variante der Tonbandgeräte. Die Tonaufzeichnung erfolgt analog auf Compact Cassetten, auch Audio- Cassetten genannt, die 1963 von Philips auf den Markt gebracht wurden.

 

Es gibt Cassettenrecorder in unterschiedlichen Bauarten, vom tragbaren, batteriegetriebenen Kompaktgerät bis zum Cassettendeck ohne eigenen Verstärker, als Teil einer HiFi- Anlage1).

 

Ab 1975 hatte auch Braun Cassettendecks im Programm. Das erste Gerät war der HiFi- Stereo-Cassettenrecorder TGC 450, als Baustein optisch abgestimmt auf die HiFi Stereo- Receiver regie 350 bis regie 550. Das kompakte Gerät ist durch das obenliegende Cassettendeck mit den davor angeordneten Tasten sehr bedienungsfreundlich.

 

1978/79 folgten die fast baugleichen HiFi- Stereo-Cassettendecks C 301 und C 301 M. Der wesentliche Unterschied liegt in der Verwendungsmöglichkeit von Metallbändern beim C 301 M. Das beleuchtete Cassettenfach steht senkrecht, ist offen und hat eine Staubschutzkappe für die Magnetköpfe und Antriebselemente. Die Frontgestaltung ist abgestimmt auf die HiFi-Einzelbausteine der Serie studio 301, studio 501 und studio 701.

 

Den Abschluss bildeten die Cassettendecks der atelier-Serie. Es gab fünf unterschiedliche Modelle: atelier C 1, 1980, atelier C 2,1982, atelier C 3, 1983, atelier C 4, 1987 und atelier C23, 1988. Das Grundkonzept mit motorgetriebenem ein- und ausfahrbarem, beleuchtetem Cassettenwagen (Slider) ist bei allen Geräten gleich. Die Unterschiede liegen in der technischen Ausstattung und in der darauf abgestimmten Gestaltung der Fronten. Die Cassettendecks C 1, C 2 und C 3 sind optisch weitgehend identisch und passen zu den jeweiligen atelier-Anlagen 1, 2 und 3. Das C 3 ist ein 3-Kopf-Cassettendeck mit wählbaren Bandgeschwindigkeiten 4,75 cm/s und 9,5 cm/s. Es ist für Fernbedienung vorbereitet. Die beiden Cassettendecks C 4 und C 23 sind Bestandteil der 'Last Edition'. Das fernbedienbare 3-Kopf-Cassettendeck C 4 ist das Spitzengerät unter den Braun Cassettenrecodern. Das zuletzt gefertigte, etwas einfachere Cassettendeck C 23 hat 2 Tonköpfe und ist ebenfalls fernbedienbar.

 

Außerdem gab es bei Braun eine Reihe von integrierten Cassettengeräten. Ab 1977 das HiFi Stereo-Cassetten-Kompaktgerät audio system C 4000, eine HiFi Kompaktanlage mit Empfänger, Vollverstärker (2 x 60/40 Watt) und Cassettendeck. Es ist die einzige Kompaktanlage von Braun mit der Kombination Receiver und Cassettenrecorder. Die einzelnen Komponenten sind baugleich mit dem audio system PC 4000, der letzten großen HiFi-Kompaktanlage von Braun mit Receiver, Plattenspieler und Cassettendeck.

 

Das studio system PC1 integral und studio system PC1 A integral waren weitere Cassettengeräte, kombiniert mit Plattenspielern. Sie passen zu den Tuner-Verstärkern RS1 synthesizer und RA1 analog.

 

Hinweis für Sammler.

 

Meist sind die Braun Cassettenrecorder ohnehin Bestandteil von HiFi-Anlagen. Für eine Sammlung sind zusätzlich als Einzelgeräte das TGC 450, das C 301oder C 301 M in grau und das studio system PC1, ebenfalls in grau interessant.

 

 

Quelle:
Staeffler, G.: Die Cassettenrekorder von Braun. In: Design+Design 87, Hamburg Januar-März 2009, 3-5

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